16. Januar 2025
Fliege, Frack und Fettnäpfchen
Abendgarderobe für Herren – stilvoll statt sprachlos vorm Kleiderschrank
Die Einladung flattert ins Haus. Ein Ball! Ein Empfang! Ein Dinner mit dem gewissen Etiketten-Faktor. Die Vorfreude ist groß – die Ratlosigkeit oft auch. Denn mit dem gesellschaftlichen Auftritt kommt die alles entscheidende Frage: Was zieht Mann an?
Erstmal durchatmen – und dann lesen
Die Antwort steht meist direkt in der Einladung. Dort lauern sie: die geheimnisvollen Codes. Black Tie, White Tie, Come as you are – klingt wie eine Spotify-Playlist, ist aber tatsächlich der Dresscode-Dschungel für Männer mit Stil-Ambitionen. Also: keine Panik, einfach durchgehen.
Black Tie – das kleine Schwarze für Herren
Wer "Black Tie" liest, greift zum Smoking. Punkt. Kein schwarzer Anzug, kein dunkelgrauer Joker. Smoking. Mit schwarzer Fliege, weißem Hemd, Lackschuhen – und bitte: kein Gürtel! Hosenträger oder Kummerbund sind hier die wahren Helden. Und wenn's glänzt, dann höchstens auf den Schuhspitzen.
White Tie – wenn's ganz formell wird
Jetzt wird’s königlich. „White Tie“ ist der Dresscode der Extraklasse. Frack, weiße Fliege, Weste, steifes Hemd, keine Uhr – nicht mal die heißgeliebte Smartwatch darf mit. Wer hier alles richtig macht, wirkt wie aus dem Geschichtsbuch geschnitzt – im besten Sinne. Die Taschenuhr hingegen darf zeigen, was sie kann. Schließlich hat sie lange genug auf ihren Auftritt gewartet.
Come as you are – aber bitte nicht, wie du gerade bist
Der entspannteste Code im Spiel – aber auch hier gilt: Jeans bleiben zuhause. Wer „come as you are“ zu wörtlich nimmt, steht schnell zwischen Smoking und Sakko wie das letzte Stück Butterbrot auf dem Silbertablett. Dunkler Anzug oder gepflegtes Sakko, dazu Tuchhose, Hemd – fertig ist der dezente Gentleman für Bar, Business oder Bouillabaisse.
Dunkel tragen, klar wirken
Egal welcher Code – sehr dunkle Stoffe sind immer eine sichere Wahl. Admiralsblau, klassisches Schwarz oder elegantes Anthrazit. Wer’s gern edel mag, kann mit feinen Stoffstrukturen oder glänzenden Details punkten – aber bitte keine Paradiesvogel-Eskapaden. Auch wenn der Gastgeber ein alter Freund ist: Der Pfau bleibt besser auf dem Brokatvorhang.
Und was trägt sie?
Eine gute Orientierung bietet oft die Begleitung. Wer nicht weiß, wo zwischen Smoking und Sakko die Grenze verläuft, schaut einfach zur Seite. Gleichklang in der Garderobe ist das neue Paarlaufen.
Fazit: Lieber korrekt als kurios
Abendgarderobe ist kein Hexenwerk – aber ein bisschen Magie steckt schon drin. Mit ein paar klaren Regeln, einem Blick aufs Etikett und etwas Feingefühl lässt sich jedes modische Minenfeld charmant umschiffen. Wer’s mit Stil trägt, sticht heraus – ganz ohne laute Töne.